Change-Management: Change-Projekt oder „nur“ Schulungsmaßnahme?
Die Frage ist gar nicht so ungewöhnlich, wie man denkt! Wie oft haben Sie gedacht „Einfach schulen, dann klappt das schon.“? Weit gefehlt. Die Reaktionen in der Umsetzung waren eher schleppend, Widerstand machte sich bemerkbar.
War es vielleicht doch ein verdecktes Change-Projekt?
Während die meisten von uns die Frage hinsichtlich Organisationsumstrukturierungen eindeutig beantworten könnten, stellt sich die Frage:
- Warum assoziieren wir Change immer mit großen Transformationen?
- Wieso unterschätzen wir die kleinen Veränderungs-Projekte, die wir mit einer reinen Schulungsmaßnahme abhandeln.
Ein einfaches Beispiel. Und bewerten Sie selbst, wie Sie das eingeschätzt hätten!
Irgendwann wurde es verpflichtend, ein Zeiterfassungs-Tool einzuführen. Die Zeit der hand-made-Excel-Tabellen war vorbei.
Das Vorgehen: Entweder die Personalabteilung oder eine Projektgruppe machten sich auf die Suche nach dem geeigneten Tool. Anhand von Bewertungskriterien wie Kosten, Handhabbarkeit und weiteren Punkten wurde dann eines ausgewählt.
Bestenfalls wurde das Tool vorab im kleinen Kreis getestet, eine FAQ-Liste für alle erstellt, um die ersten Fragen der Handhabung schon abzufangen.
Dann wurden die Mitarbeitenden informiert, dass ab dem Zeitpunkt X nun alle dieses Tool für ihre Zeiterfassung zu verwenden haben. Im Intranet wurden ein Leitfaden, Checklisten und das FAQ eingerichtet.
Und wenn es ganz gut lief, wurden Schulungstermine zum Tool und Handhabung durchgeführt.
Alles zufrieden! Oder?.
Alle zufrieden! Oder?
Wenn wir an Change-Projekte denken, kommen uns oft große, tiefgreifende Veränderungen innerhalb einer Organisation oder ihrer Arbeitsprozesse in den Sinn. Doch auch kleine Projekte können bedeutende Veränderungen mit sich bringen.
Nehmen wir die Einführung eines Zeiterfassungstools. In diesem Fall handelt es sich mehr als die technische Einführung eines Zeiterfassungs-Tools.
Diese Nutzung beeinflusst
- Arbeitsprozesse,
- Führungskultur und
- Routinen.
Man sollte es kaum glauben, aber die Einführung der Zeiterfassung ist ein Change-Projekt – wenn auch ein kleines. Besonders dann, wenn zuvor keine Zeiterfassung von den Mitarbeitenden gefordert wurde.
Prüfen Sie selbst. Wie viele der unten genannten Kriterien treffen aus Ihrer Sicht zu.
Indizien, die für ein Change-Vorhaben sprechen.
- Ziel ist die Veränderung bestehender Prozesse oder Strukturen: Geschäftsprozesse, Technologien, bestehende Arbeitsabläufe, Technologien werden verändert oder optimiert.
- Führungskräfte müssen sich verändern: Das Vorhaben greift in die bestehenden Führungsprozesse ein. Führungskultur, oder wie Entscheidungen getroffen werden.
- Mitarbeiter / Stakeholder sind betroffen: Mitarbeitenden und deren tägliches Arbeiten verändern sich. Sei es durch neue Anforderungen, Rollen oder Verantwortlichkeiten.
- Widerstand und Bedenken von Mitarbeitern: Es zeigen sich Widerstand, Skepsis, Unsicherheiten und Ablehnung bei Mitarbeitenden.
- Fokus auf Kommunikation und Qualifizierungsbedarf: Das Projekt erfordert intensive Kommunikation, um die Akzeptanz bei allen Beteiligten zu erlangen. Zudem erfordert es Qualifizierungsmaßnahmen, um sicherzustellen, dass alle mit den neuen Veränderungen vertraut sind.
- Langfristige Auswirkungen: Es handelt sich um kein kurzfristig angestrebtes Ergebnis, sondern um eine nachhaltige Veränderung.
- Unklare Ergebnisse und Unsicherheit: Das Ergebnis ist anfangs noch unklar oder schwer zu messen. Zwar ist ein Ziel ausgerufen, jedoch kann sich dieses im Verlauf durch noch nicht erkennbare Auswirkungen ändern.
- Notwendigkeit einer gezielten Unterstützung und Begleitung: Das Vorhaben muss intensiver gesteuert und begleitet werden. Gegebenenfalls sind externe Beratende, Change-Manager oder Change-Multiplikatoren erforderlich, die mittels Change-Management-Methoden das Projekt unterstützen.
Zusammenarbeit für wirkungsvolles Handeln.
Allzu oft finden wir solche „verdeckten“ Change-Projekte. Doch auch kleine Veränderungen benötigen Akzeptanz, Beteiligung und Commitment aller Beteiligten.
Wir agieren nicht als Berater*innen mit fertigen Lösungen. Sondern greifen auf ein breites Spektrum an Methoden und Techniken zurück. Wir verstehen Ihre Anforderungen der Veränderung und befähigen Ihre Mitarbeitende dazu, dass Veränderung nachhaltig umgesetzt werden kann.
Egal ob es ein „kleines“ oder ein „großes“ Projekt ist. Profitieren Sie von der Kombination aus Praxisnähe und individueller Begleitung sowie unserem Erfahrungsschatz, den wir im Laufe von mehr als 30 Jahren im Einsatz bei unseren Kunden in Verwaltungen, Mittelstand und Industrie gesammelt haben.
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