
Umfrage: Status Quo Kommune? Zukunftsradar Digitale Kommune 2022
Es geht voran mit der Digitalisierung. Das ist ein Ergebnis der Umfrage bei kommunalen Entscheidungsträgern und Führungskräften: Städte und Kommunen gaben an, Fortschritte gemacht zu haben.
Das Problem: Die Ansprüche und Bedarfe der Bürger*innen steigen schneller, als die Kommunen Schritt halten können. Daher reichen die Fortschritte, die bislang erzielt wurden, nicht aus, um von einer echten Zufriedenheit zu sprechen.
Dauerthemen, wie schon in den Umfragen zuvor, bleiben die finanziellen sowie die personellen Ressourcen in den Kommunen.
Ebenso besteht ein großer Wunsch nach interkommunalem Austausch. Denn gerade das Thema Digitalisierung bietet gute Ansätze, voneinander zu lernen und miteinander zu kooperieren.
Mehr zum Inhalt der Studie
Ziel der mittlerweile dritten Umfrage war es, weitere Handlungsbedarfe von Kommunen im Kontext der Digitalisierung noch besser erkennen zu können. Ergänzt wurde die Umfrage erstmals um Fragen zur Corona-Pandemie und deren Auswirkungen.
- Wie sehen Kommunen die aktuellen Voraussetzungen für Digitalisierung?
- Wie waren die Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr?
- Hat die Corona-Pandemie den Stellenwert der Digitalisierung innerhalb der Kommune verändert?
- Haben digitale Technologien und Anwendungen dabei geholfen, die Amtsgeschäfte der Kommunen während der Pandemie aufrechtzuerhalten?
Die Ergebnisse geben ein stichprobenartiges Meinungsbarometer wieder.
- Städte und Gemeinden habe klare Fortschritte gemacht. Und sie schätzen den Nutzen durch und mit der Digitalisierung als hoch ein. Doch knapp die Hälfte hat noch keine umfassende Digitalisierungs-Strategie.
- 75% sehen den größten Handlungsbedarf weiterhin bei der eigenen verwaltungsinternen Digitalisierung. Denn eine echte Verwaltungsdigitalisierung heißt, Abläufe und Prozesse mit der entsprechenden Technik neu zu gestalten und auch das Verhalten der Mitarbeiter*innen auf die neuen Bedarfe hin zu qualifizieren.
- Nur jede zweite Kommune fühlt sich ausreichend auf die Umsetzung der Aufgaben vorbereitet, die mit der Digitalisierung verbunden sind. Es fehlt vor allem an qualifizierten Mitarbeiter*innen und auch an finanziellen Ressourcen.
- Die Corona-Pandemie hat dem Fortschritt der Digitalisierung – wenig überraschend – einen gewissen Schub verliehen. Auch die Akzeptanz und Bereitschaft gegenüber digitalen Lösungen seitens der Verwaltungsmitarbeiter*innen ist deutlich gestiegen.
- Kommunen wünschen sich einen stärkeren interkommunalen Austausch. Denn der Wissenstransfer kann die digitale Veränderung beschleunigen.
Wo besteht laut den Befragten Handlungsbedarf?
Kommunale Vorhaben und Maßnahmen zur Umsetzung müssen sich immer am Haushalt orientieren. Das heißt, Handlungsfelder müssen priorisiert werden. Nicht alles kann umgesetzt werden.
Die Umfrage zum Grad des Handlungsbedarfes erfolgte
- zum einen nach Themen wie Personalausstattung (51%), Fachliche Expertise (40%), Finanzmittel (33%) sowie Breitbandausbau, IT-Sicherheit oder Technische Ausstattung in Hard- und Software,
- zum anderen nach Bereichen wie Verwaltung (73%), bereichsübergreifende Vernetzung (24%), Bildung (23%), Infrastruktur (18%) über Verkehr/Mobilität und Zivilgesellschaft bis hin zu Wirtschaft, Gesundheit und Handel.
Bei der Priorisierung der Handlungsfelder spielt die Größe der Kommune eine erkennbare Rolle. So wurde z.B. der Handlungsbedarf bei der Digitalisierung des Bereiches Bildung von großen Kommunen (> 100.000 Ew) mit 40% angegeben, während kleine Gemeinden (< 10.000 Ew) diesen Bereich mit 23% deutlich niedriger gewichteten. In sämtlichen Gemeindeklassengrößen stehen jedoch vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftemangels die Themen Personalausstattung und fachliche Expertise als Voraussetzung für den digitalen Wandel im Vordergrund. Ebenso im Fokus steht die verwaltungsinterne Digitalisierung.
Interessant!
Aus den Antworten zur Frage, welche Instrumente zur Umsetzung der Digitalisierung als sinnvoll erachtet werden, sowie den in Auszügen abgedruckten Freitextantworten lassen sich interessante Erkenntnisse gewinnen:
Externe Berater und Vernetzung
Bei zunehmender Kommunengröße nimmt die Zustimmung zum Thema „Externe Beratung“ leicht ab. Hier gewinnen vielmehr Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen an Bedeutung. Hier zeichnet sich ab, dass größere Kommunen stärker auf die Fortbildung der eigenen Mitarbeiter*innen setzen.
Dagegen erachten kleine Kommunen in höherem Maße externe Beratung weiterhin als sinnvolles Instrument. Die These, dass kleine Gemeinden stärker unter dem Fachkräftemangel leiden und diesen durch Unterstützung von außen zu kompensieren suchen, wird durch die Freitextantworten der Umfrage bestätigt (Seite 41 ff).
Weiterhin wird die die Vernetzung der Kommunen untereinander als sehr hilfreich angesehen: Mit 77% stimmen dem die befragten Kommunen zu.
Kleine Gemeinden haben es schwerer als große Städte
Leuchtturm- und Modellprojekte, wie sie beispielsweise die Stadt Ulm mit einer eigenen Smart City-Strategie bereits umgesetzt hat, sind beeindruckend und zeigen, was im Bereich kommunaler Digitalisierung möglich sein kann.
Doch diese Voraussetzungen sind in vielen, besonders kleineren Kommunen (noch) nicht gegeben. Dabei ist die Kreativität noch das kleinste Problem. Vielerorts fehlt es schlicht an Kapazitäten, Technik und Geld. Und wer darum kämpft, das Tagesgeschäft der Verwaltung am Laufen zu halten, hat – nachvollziehbarerweise! – nicht unbedingt viel Kraft und Motivation, „auch noch“ digitale Strategien zu entwickeln, die ohnehin Gefahr laufen, in absehbarer Zeit nicht über den Entwurfs- und Entwicklungsstatus hinaus zu gelangen.
Digitalisierung der Rathäuser – Gemeinsam besser
Hier haben wir von ILTIS in Kooperation mit Franziska Kenntner (BMin a.D. und Gründerin von GovSolutions) und Jens Leyh (Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO) angesetzt. Zum Beitrag
Veränderungsbereitschaft
Durch Corona sind die Bereitschaft und die Akzeptanz gegenüber digitalen Lösungen gestiegen. Mobiles Arbeiten und HomeOffice sowie die digitalen Technologien haben ihren Teil dazu beigetagen. Jedoch bedarf es laut den Befragten eines Kulturwandels auf allen Ebenen. Denn die Ansprüche der Bürger*innen sind gestiegen, was gleichzeitig die Erwartungen an die Digitalisierung der internen Prozesse der Kommune steigen lässt.
Business-Transformation und Change-Management gehen Hand in Hand
Digitalisierung ist nicht nur der reine technische Wandel. Es ist auch ein Wandel in den Ver-haltensweisen der Menschen.
- Die Business-Transformation geschieht auf der rein sachlichen Ebene. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Technik und den Prozessen.
- Das Change-Management nimmt die Menschen mit. Hier liegt der Schwerpunkt bei den Menschen und deren Fähigkeiten. Denn sie sind es, die den kulturellen Wandeln meistern.
Wir bringen Fähigkeiten, Prozesse und Systeme so zusammen, dass Ihre Mitarbeiter*innen wirkungsvoll handeln.
Gestalten Sie gemeinsam mit uns die Digitalisierung Ihres Rathauses
Wir starten mit Ihnen dort, wo Sie ankommen wollen. Wir tauchen gemeinsam mit Ihnen in das Bild von Ihrer Neuen Welt ein. Welche Leistungen erwarten Ihre externen und internen Kunden? Welche Interaktionen stehen im Mittelpunkt der Neuen Welt? Welche Veränderungen sind gefordert?
Mit unserem Phasenmodell kommen wir gemeinsam Schritt für Schritt auf den Entwicklungspfad von der Alten Welt in die Neue Welt.
Für Ihre erfolgreiche Umsetzung!
Über ILTIS
ILTIS steht für die erfolgreiche Implementierung Ihrer neuen Geschäftsmodelle und Veränderungsvorhaben. Dabei bringen wir Fähigkeiten, Prozesse und Systeme so zusammen, dass daraus wirkungsvolles Handeln resultiert.