Wie gehe ich mit Widerstand im Change um?
„Und wozu brauchen wir das?“. Die Frage überrascht. Sind Sie doch vor drei Monaten ganz gut mit Ihrem Veränderungsvorhaben gestartet. Es herrschte eine normale Verteilung von „Das packen wir an.“ bis hin zu Abwarten „Bin mal gespannt, was das wieder wird.“
Das Wohin wurde geklärt und die nächsten Schritte definiert. Die Mitarbeiter zeigten Engagement und Interesse. Einstimmiges Nicken zur Notwendigkeit der neuen Ausrichtung. Jetzt zwei Monate später, mitten in der Besprechung, zeigt sich Widerwille. Einige Mitarbeiter sagen nichts, andere äußern offen Kritik am Vorgehen wie etwa „Wer weiß, was die wirklich planen.“
Handelt es sich um echten Widerstand?
Die Ursachen und Ausdrucksformen für Widerstand Ihrer Mitarbeiter sind vielfältig. Das heißt aber nicht, dass das Veränderungsvorhaben zum Scheitern verurteilt ist.
Beschwerden, Kritik oder Handlungen gegen das Vorhaben sind offener Widerstand. Dieser ist leicht zu erkennen. Den können Sie offen benennen und ihm begegnen.
Desinteresse, plötzliches Unwissen, Schweigen oder das Anzetteln unnötiger Diskussionen sind subtiler verdeckter Widerstand. Diesen können Sie meist schwerer identifizieren und überwinden. Ihr Mitarbeiter könnte auch nur einen schlechten Tag haben.
Auch übertriebenes Engagement kann auf Widerstand hinweisen. Wenn unwichtige Aufgaben und Informationsüberfluss dazu führen, dass Prioritäten verschoben werden, verhindert dies das Vorankommen von der Alten in die Neue Welt.
Klären Sie, auf was sich der Widerstand gründet. Erst wenn Sie verstanden haben, woher dieser kommt, können Sie aus Widerständlern Mitstreiter für Ihren Change gewinnen.
Schlüsselfragen beantworten und Transparenz schaffen
Wir wissen aus vielen Projekten, dass die frühzeitige Information bei den Mitarbeitern Vertrauen schafft und das Verständnis für anstehende Veränderungen fördert und somit auch die Akzeptanz. Mitarbeiter wollen wissen, was im Unternehmen vorgeht und was von ihnen erwartet wird. Doch oft bestimmt der Flurfunk, ob eine Strategie oder ein Projekt überlebt.
- Klären Sie das Strategische Wozu der neuen Welt. Ihre Mitarbeiter fragen sich, wie sieht meine Neue Welt aus? Die Ablehnung erfolgt, wenn das Bild der Neuen Welt im Nebel bleibt. Bedenken Sie, dass Sie sich schon länger als Ihre Mitarbeiter mit dem Veränderungsvorhaben beschäftigen. Sie wissen, welche Strategien dorthin führen und wie der Entwicklungspfad aussieht. Während Sie sich schon in Bewegung befinden, suchen Ihre Mitarbeiter noch nach Orientierung.
- Ist das Inhaltliche Wozu für Sie nicht klar, löst dies Unsicherheiten bei den Mitarbeitern aus. Somit Widerstand. Ihre Mitarbeiter kennen die Alte Welt und was darin zu tun ist. Doch wie sehen die Interaktionen in der Neuen Welt aus?
- Und schließlich gibt es noch das Emotionale Wozu. Ihre Mitarbeiter stellen sich auch eine Neue Welt vor. Und wie sie sich darin fühlen werden. Löst dieses Bild Ängste aus, führt das zu Widerstand gegen das Veränderungsvorhaben. Haben Sie zum Beispiel ältere Mitarbeiter in Ihrem Team, sehen diese sich vielleicht gar nicht mehr in der Neuen Welt. Warum? Weil sie Angst haben, die neuen notwendigen Fähigkeiten nicht mehr erlernen zu können. Diese Mitarbeiter müssen am Alten festhalten. Das gibt Sicherheit.
Es gibt eine einfache Abfolge von Fragen, die sich ein Akteur (= Mitarbeiter) bei Veränderungen stellt. Auf diese Fragen erhofft er sich im Laufe des Change Management Prozesses, eine zufrieden stellende und schlüssige Antwort von seiner Führungskraft – also von Ihnen. Oft muss er die Antworten aber für sich allein finden, weil sich das Management der Fragen oder der Antworten nicht bewusst ist oder diese nicht kommuniziert.
Vielleicht kennen Sie den Vergleich, Change-Management sei wie das „Herstellen von Rührei mit Speck.“ Das Huhn ist beteiligt, das Schwein ist betroffen. Machen Sie sich klar: „Ja, es wird Mitarbeiter geben, die etwas verlieren. Andere werden Privilegien aufgeben müssen. Und wieder andere müssen sich aus ihrer Komfort-Zone bewegen.“
Unsere Empfehlung, wie Sie mit Widerstand umgehen
- Bekämpfen Sie die Aussagen Ihrer Mitarbeiter nicht als Widerstand. Betrachten Sie diese als Ablösungs- und Verarbeitungsmechanismus.
- Nutzen Sie Ihre Einflussmöglichkeiten und zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie sich mit der Neuen Welt identifizieren.
- Würdigen Sie Bewährtes aus der Alten Welt, auch wenn es jetzt aufgegeben werden muss.
- Sorgen Sie für Transparenz.
- Binden Sie Mitarbeiter in die Erarbeitung ein, anstatt ihnen fertige Konzepte vorzusetzen. So sind diese in den Prozess involviert, und Sie sparen sich eine Menge an Informationsveranstaltungen.
- Nehmen Sie die Kritik auf und lassen Sie diese einfließen.
- Stellen Sie das Positive an der Neuen Welt dar.
- Bieten Sie Qualifizierung an, damit Ihre Mitarbeiter die neuen Fähigkeiten erwerben können.
Letztlich sind es immer die Menschen, die handeln und Erfolge erzielen. Deshalb gilt es bei jedem Change-Vorhaben einen zugleich strategie- und handlungsfokussierten Ansatz zu verfolgen.
Deshalb bringen wir Fähigkeiten, Prozesse und Systeme so zusammen, dass Menschen kraft- und wirkungsvoll und strategiegemäß Handeln können. Wenn Sie dabei Unterstützung brauchen, rufen Sie uns an! Wir können Change.
Wir machen mit Ihnen aus Widerstand Chancen.
Über ILTIS
IILTIS steht für die erfolgreiche Implementierung Ihrer neuen Geschäftsmodelle und Veränderungsvorhaben. Dabei bringen wir Fähigkeiten, Prozesse und Systeme so zusammen, dass daraus wirkungsvolles Handeln resultiert.